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Friedhof Heerstraße

Der Friedhof Heerstraße in Berlin-Westend ist nicht nur einer der landschaftlich schönsten Friedhöfe Berlins, sondern auch Ruhestätte für viele bekannte Persönlichkeiten. Der Name Heerstraße, der vermuten lässt, dass der Friedhof an der selbigen liegt, führt in die Irre. Der in unmittelbarer Nähe zum Olympiapark samt Olympiastadion gelegene Friedhof wurde zur Bestattung der verstorbenen Bewohner der in den 1910er-Jahren angelegten Villenkolonie Heerstraße angelegt. Noch heute gilt die nach dem Krieg auch als "Waldfriedhof Heerstraße" bezeichnete Ruhestätte deswegen als teuer und vornehm.

Der Friedhof wurde von 1921 bis 1924 nach Entwürfen des Charlottenburger Gartendirektors Erwin Barth angelegt. Die Ausführung lag in den Händen des freien Gartenarchitekten Richard Köhler. Der Friedhof wurde terrassenförmig rund um die Mulde des Sausuhlensees angelegt, wodurch ein Großteil des Friedhofs etwa 20 Meter steil zum See abfällt. Der See selbst entstand erst bei der Anlage des Friedhofs aus zwei kleinen Tümpeln. Die Wege der Begräbnisstätte verlaufen verschlungen durch den Kiefern- und Laubwald.

Der Park- und Waldfriedhof erstreckte sich bei seiner Eröffnung lediglich auf die Westseite des Sausuhlensees. Der interkonfessionelle Friedhof war Adolf Hitler persönlich aufgrund seiner eigenwilligen Architektur und der zahlreichen jüdischen Gräber ein Dorn im Auge. Er ließ ihn im Umfeld der Olympischen Spiele von 1936 durch Heinrich Wiepking-Jürgensmann, der auch für die Außenanlagen des Reichssportfelds verantwortlich war, umgestalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Friedhof Heerstraße auf der östlichen Seite des Sees erweitert. Die neue Fläche, die von Beginn als Erweiterungsfläche vorgesehen war, wurde dringend zur Beerdigung der Kriegstoten benötigt.

Auf dem Friedhof fanden viele berühmte Künstler ihre letzte Ruhestätte. Darunter zum Beispiel Joachim Ringelnatz (gest. 1926), Maximilian Harden (gest. 1927), Arno Holz (gest. 1929), Felix Holländer (gest. 1931), Theodor Däubler (gest. 1934), Georg Kolbe (gest. 1947), Paul Wegener (gest. 1948), Eduard Künneke (gest. 1953), Leo Blech (gest. 1958), Ferdinand Bruckner (gest. 1958), George Grosz (gest. 1959), Curt Goetz (gest. 1960), Grete Weiser (gest. 1970), Tilla Durieux (gest. 1971), Victor de Kowa (gest. 1973), Klausjürgen Wussow (gest. 2007) und Bernhard-Victor Christoph Carl von Bülow alias Loriot (gest. 2011). Viele der Gräber sind Ehrengräber des Landes Berlin.

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Trakehner Allee 1
14053 Berlin
Deutschland

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