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Stage Theater des Westens

Das Stage Theater des Westens im Ortsteil Charlottenburg ist Berlins größtes Musicaltheater. Die Bühne mit bewegter Vergangenheit zählt aufgrund des prunkvollen Stils des wilhelminischen Historismus zu den schönsten Theatern Deutschlands. Erbaut wurde sie 1895/96 von Berhard Sehring, der zusammen mit Paul Blumenreich erster Betreiber der Spielstätte war. Ursprünglich plante er im bisher kulturell wenig beachteten Charlottenburg ein Richard-Wagner-Theater. Noch heute erinnert die Inschrift am Portal des Theaters an seinen Baumeister: "HANC DOMUM ARTIS COLENDAE CAUSA CONDIDIT. ANNO MDCCCLXXXXVI BERNHARD SEHRING." (Dieses Haus gründete Bernhard Sehring im Jahr 1896 zur Pflege der Kunst.)

Theater mit bewegter Vergangenheit

Eröffnet wurde das Theater am 1. Oktober 1896 mit Holger Drachmanns Märchenschauspiel "Tausendundeine Nacht". Der Erfolg der Theaterbühne wollte sich jedoch nicht recht einstellen und so wurde sie ab 1898 als Opernbühne und ab 1908 als klassisches Operettentheater genutzt. Nach einem Brand im Jahre 1912 hielt zehn Jahre später wieder die Oper Einzug in das wiederhergestellte Theater, das nun als Große Volksoper firmierte. 1924 erfolgte die Schließung der Bühne.

1935 wurde das Theater als Teil des nationalsozialistischen Programms "Kraft durch Freude" (KdF) mit Ludwig van Beethovens "Fidelio" wiedereröffnet. Es hieß zu diesem Zeitpunkt Volksoper, wurde aber auch nach KdF-Leiter Robert Ley als Ley-Haus bezeichnet. 1944 wurde das Theater geschlossen. Im Zweiten Weltkrieg wurden das Dach sowie der Foyer- und Verwaltungsbereich durch Bomben schwer beschädigt. In der Nachkriegszeit nutzte die Deutsche Oper Berlin das Haus, ehe sie 1961 in den Neubau an der Bismarckstraße zog.

Anlässlich des 65-jährigen Bestehens fand 1961 die deutschsprachige Erstaufführung des Musicals "My Fair Lady" unter der Intendanz von Hans Wölffer statt. Das überaus erfolgreiche Stück lief zwei Jahre und machte das Genre des Musicals in Deutschland populär.

Berlins Musicaltheater

Nachdem das Haus 1962 modernisiert und 1978 der Zuschauerraum prachtvoll nach den Originalplänen Sehrings restauriert wurde, folgten in den 1980er-Jahren Sanierungen im Außen- und Innenbereich. 1994 sorgte die 50er-Jahre-Revue "Blue Jeans" für ein monatelang ausverkauftes Haus. 1996 wurde der 100. Geburtstag des Theaters gefeiert.

Die Zeiten jedoch wurden zunehmend schwerer. Intendant Helmut Baumann hatte angesichts der geringen öffentlichen Zuschüsse Schwierigkeiten ein abwechslungsreiches Programm mit vier Premieren oder Wiederaufnahmen pro Jahr zu realisieren. Er zog sich 1998 zurück und Elmar Ottenthal folgte. Doch auch unter seiner Leitung konnte das Theater an die ersten erfolgreichen Jahre Baumanns nicht mehr anknüpfen. Die Betreibergesellschaft geriet immer tiefer in die roten Zahlen und so beschloss der Berliner Senat das Haus zu privatisieren.

Anfang 2003 übernahm der Musicalkonzern Stage Holding, heute Stage Entertainment, das Theater und ergänzte den Theaternamen um die Unternehmensbezeichnung. Seitdem wird im Stage Theater des Westens mit Musicalerfolgen des 21. Jahrhunderts an frühere Glanzzeiten angeknüpft.

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