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Europas größtes Revuetheater

Friedrichstadt-Palast

In der Friedrichstraße 107 befindet sich hinter der großflächigen Fassade des letzten Prachtbaus der DDR ein Showtheater der Extraklasse. Der Friedrichstadt-Palast in Berlins Mitte ist Europas größtes Revuetheater.

Der große Saal verfügt über 1.895 amphitheatrisch angelegte Plätze und mit ca. 2.200 Quadratmetern Bühnenfläche über die größte Theaterbühne der Welt. Neben der Haupt-, Seiten-, Hinter- und Vorderbühne lassen sich mittels hochmoderner Technik knapp 700 Quadratmeter Spielfläche bereitstellen. So lässt sich aus der Unterbühne zum Beispiel ein 225 Tonnen schweres Wasserbecken ausfahren, das auch als Eislauffläche genutzt werden kann. Mit 24 Metern weist der Friedrichstadt-Palast das breiteste Bühnenportal Europas auf.

Vom Zirkus zur Revue

Die Geschichte des Friedrichstadt-Palastes begann mit einer Pleite. Als 1867 Berlins erste Markthalle etwa 200 Meter südwestlich des heutigen Standortes eröffnete, war es trotz der wachsenden Stadt um ihre Wirtschaftlichkeit nicht gut bestellt. So musste das riesige Gebäude bereits nach sieben Monaten schließen und wurde 1873 zu einer Zirkusarena mit 5.000 Plätzen umgebaut. Unter der Direktion von Albert Salomonsky eröffnete noch im gleichen Jahr der "Markthallen-Zirkus". Ernst Renz, der das Gebäude 1879 erwarb, soll die Platzkapazität durch weitere Umbaumaßnahmen auf bis zu 8.000 Plätze ausgeweitet haben.

Nach zahlreichen Wechseln der Eigentümer und vielen damit verbundenen Umbauten inszeniert Max Reinhardt, Direktor des Deutschen Theaters, 1910 erstmals Theateraufführungen in der Arena. Nachdem Reinhard das Haus 1919 kaufte, verwirklichte er mit dem "Großen Schauspielhaus" seinen Traum vom volksnahen Theater. Weil die Zeit aber nach Muse und Musik verlangte, überließ Reinhardt 1924 sein Haus dem Revuespezialisten Erik Charell, mit dem die eigentliche Geschichte des Friedrichstadt-Palastes begann. Mit den Comedian Harmonists, Marlene Dietrich, La Jana, Fritzi Massary, Claire Waldoff und weiteren holte Charell die großen Stars der damaligen Zeit auf die Bühne. Seine Revuen stehen bis heute für das Berlin der Zwanzigerjahre.

1933 wurde das monumentale Gebäude durch die Nationalsozialisten in "Theater des Volkes" umbenannt. Es kamen nicht minder gut besuchte Operetten zur Aufführung. Durch Luftangriffe wurde das Gebäude 1945 stark beschädigt. Nachdem die Schäden notdürftig beseitig wurden, wurde das Haus als "Palast-Varieté" mit 3.500 Plätzen durch die Artistin Marion Spadoni wiedereröffnet.

1947 ging das Theater in kommunalen Besitz über. Unter der künstlerischen Leitung von Nicola Lupo nahmen die Aufführungen durch mehr Tanzelemente wieder Revuecharakter an. Am 1. November 1947 erfolgte die Umbenennung, die zum heutigen Namen führte. Gottfried Herrmann legte 1954 als neuer Direktor den Grundstein für die heutige Form von Revuetheater. Weltberühmte Ensembles wie das Bolschoi-Ballett, das Indische Nationalballett oder der Moskauer Staatszirkus traten auf. Zu Beginn der 1960er-Jahre wurden erstmals große Handlungsrevuen aufgeführt. Weltstars wie Gilbert Bècaud, Ella Fitzgerals und Juliette Gréco traten mit Soloprogrammen auf.

Vom Alten zum Neuen Friedrichstadt-Palast

Nachdem Bauexperten den Friedrichstadt-Palast am 29. Februar 1980 begutachteten, wurde er wegen starker Setzung der maroden Bausubstanz sofort geschlossen. Am gleichen Abend wurde als letzte Vorführung die Revue "Seekiste" gezeigt, bevor der sogenannte Alte Friedrichstadt-Palast der Geschichte angehörte. Bis zum Abriss 1985 diente das geschlossene Haus noch als Probebühne.

Der sogenannte Neue Friedrichstadt-Palast wurde am 27. April 1984 eröffnet. Der rechteckige Betonbau fällt durch seine strukturierten und mit Rundbögenformen gegliederten Fassadenelemente auf. Im Vestibül, dem Foyer sowie den Umgängen sind Elemente des alten Palastes zu erkennen, zum Beispiel die prachtvollen Kronleuchter.

Zu DDR-Zeiten wurden auch Fernsehsendungen wie "Ein Kessel Buntes" aus dem Palast übertragen. Nach einem finanziellen Tief nach der Wiedervereinigung ist der Friedrichstadt-Palast heute wieder eins der größten Revuetheater der Welt. Zum Höhepunkt einer jeden Aufführung im Friedrichstadt-Palast zählt die weltweit längste Girlreihe mit 32 Damen der legendären Ballettkompanie.

Im Keller des Friedrichstadt-Palastes, wo sich einst die "Kleine Revue" befand, ist seit 2002 der Quatsch Comedy Club untergebracht. Auf dem Claire-Waldoff-Platz vor dem Palast verewigen sich nationale und internationale Showgrößen auf dem sogenannten Berliner Pflaster mit ihren Handabdrücken, darunter bereits Louis Armstrong, Ute Lemper, Liza Minnelli und Caterina Valente. Seit 2009 wird der Friedrichstadt-Palast jährlich einige Tage für die Berlinale zum größten Kino der Internationalen Filmfestspiele Berlin umgebaut.

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