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Tower Bridge

Majestätisch thront sie über der Themse, scheint es zu genießen von allen Seiten bestaunt und fotografiert zu werden. Die Tower Bridge ist eins der Wahrzeichen von London und mit Sicherheit eine der bekanntesten und zugleich schönsten Brücken der Welt. Bis heute ist sie die östlichste der Londoner Themse-Brücken.

Die angespannte Verkehrssituation machte den Brückenbau von 1886 bis 1894 notwendig, doch eine feste Installation kam wegen der damals noch innenstadtnahen Lage des Hafens nicht in Frage. Damit die Schiffe die Themse weiterhin ungehindert passieren konnten, musste eine Zugbrücke her. Nach einer langwierigen Wettbewerbsphase entschied sich die Jury schließlich für den Vorschlag von Joseph Bazalgette, der eine kombinierte Hänge- und Klappbrücke vorsah.

Mit der Grundsteinlegung am 21. Juni 1886 hatte Horace Jones, Stadtbaumeister der City of London, die Bauverantwortung. Nach seinem Tod 1887 ging sie an seinen Oberingenieur John Wolfe-Barry über. Fünf Bauunternehmen mit 432 Arbeitern waren an den Bauarbeiten beteiligt. Die offizielle Eröffnung fand am 30. Juni 1894 durch den damaligen Fürsten von Wales, den späteren König Eduard VII., und dessen Ehefrau Alexandra von Dänemark statt.

Brückenjuwel im neugotischen Stil

Um die 244 Meter lange Brückenkonstruktion zu stützen, mussten zwei gewaltige Pfeiler mit einem Gesamtgewicht von 70.000 Tonnen im Flussbett versenkt werden. Auf ihnen ruhen die beiden je 65 Meter hohen Türme, die im Grunde nichts weiter als mit Kalkstein verkleidete Stahlgerüste sind. Das Steinkleid wurde nicht nur aus optischen Gründen gewählt, sondern schützt den darunter liegenden Stahl auch vor der Witterung und damit vor Korrosion.

Für die Türme und die beiden zwischen ihnen liegenden, parallel verlaufenden Fußgängerstege wurden insgesamt 11.000 Tonnen Stahl benötigt. Die Stege dienen nicht nur der Flussüberquerung, sondern leiten auch die horizontalen Zugkräfte der für eine Hängebücke notwendigen Seilpaare weiter.

Obwohl die beiden 43 Meter über dem Wasser gelegenen, verglasten Fußgängerbrücken damals wie heute einen tollen Blick über die Docklands und das Stadtzentrum gewähren, wurden sie nur von wenigen Fußgängern genutzt. Zwar kann man die Stege auch begehen, wenn die Straßenbrücke hochgeklappt wird, doch dieses Argument scheint ebenso wenig überzeugend wie die Überdachung, wenn man bedenkt, dass für den Auf- und Abstieg jeweils 34 Höhenmeter über in den Türmen befindlichen Treppen überwunden werden müssen. Kein Wunder also, dass viele Fußgänger lieber darauf warteten, bis die Brücke wieder schloss und die neben den Fahrbahnen gelegenen Fußgängersteige nutzten.

Tower Bridge Exhibition

Als sich die Fußgängerbrücken auch noch zum Anziehungspunkt für Prostituierte und Taschendiebe entwickelten, wurden sie 1910 geschlossen. 1982 konnten Besucher sie erstmals wieder im Rahmen der Tower Bridge Exhibition begehen. Die bis heute bestehende Ausstellung informiert unter anderem über die Geschichte der Brücke. Sie ist über den nördlich gelegenen Turm zugänglich und auf für Behinderte besuchbar.

Wer es sich leisten kann, der kann die Räumlichkeiten der Tower Bridge für Privatveranstaltungen mieten und beispielsweise seine Hochzeit auf einer der Fußgängerbrücken feiern. Panoramablick inklusive.

Bestandteil des kleinen Museums sind auch die Maschinenräume aus der viktorianischen Zeit (Victorian Engine Rooms). Hier bekommen Besucher die Dampfmaschinen zu sehen, mit denen die Baskülen, wie die nach oben hin aufklappbaren Teile der Zugbrücke genannt werden, die ersten 80 Jahre lang bewegt wurden. Bis heute werden sie hydraulisch geöffnet und geschlossen, seit 1974 allerdings nicht mehr mit Wasser- sondern mit Ölhydraulik, die mit elektrisch angetrieben Pumpen arbeitet.

Meisterwerk viktorianischer Ingenieurskunst

Die Baskülen werden immer nur so weit geöffnet, wie es das hindurchfahrende Schiff benötigt. Die Maximalöffnung von 86 Grad ist deshalb nur für sehr große Kreuzfahrtschiffe notwendig. Schon als die Baskülen noch mit Wasserdruck bewegt wurden, dauerte die vollständige Öffnung keine zwei Minuten, was für die damalige Zeit eine technische Meisterleistung war. Heute geht es mit 90 Sekunden nur unwesentlich schneller.

Weil die Themse im Innenstadtbereich heute fast nur noch touristisch genutzt wird, wird die Tower Bridge immer seltener hochgeklappt, obwohl der Schiffsverkehr immer Vorrang vor dem Straßenverkehr hat. Die kleinen Ausflugsschiffe können die Brücke nämlich auch im geschlossenen Zustand passieren.

Bei etwa 1.000 Öffnungen pro Jahr hat dennoch jeder London-Besucher eine realistische Chance, die Brücke beim Auf- und Zuklappen zu bewundern. Auf der Internetpräsenz der Tower Bridge gibt es eine stets aktuelle Liste mit den konkreten Öffnungszeiten.

Weitere Informationen

Kontakt

Adresse
Tower Bridge Road
London
SE1 2UP
England
Telefon
+44 (20) 74 03 37 61
Telefax
+44 (20) 73 57 79 35
E-Mail
enquiries@towerbridge.org.uk
Internet
http://www.towerbridge.org.uk

Verkehrsanbindung

Bahnhof
London Bridge
Buslinien
15, 42, 78, 100, RV1
DLR-Station
Tower Gateway
Underground-Stationen
London Bridge, Tower Hill

Öffnungszeiten

April - September
10:00 - 18:30 Uhr (letzter Einlass: 17:30 Uhr)
Oktober - März
09:30 - 18:00 Uhr (letzter Einlass: 17:00 Uhr)

Eintrittspreise

Kinder (bis 5 Jahre)
kostenlos
Kinder (5 bis 15 Jahre)
3,90 Pfund
Erwachsene (ab 16 Jahre)
9,00 Pfund
Ermäßigte
6,30 Pfund (Senioren, Studenten)

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