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Berliner Fernsehturm

Der Berliner Fernsehturm ist nicht nur das höchste Bauwerk der Hauptstadt, sondern auch das höchste Bauwerk Deutschlands. Der Fernsehturm steht an der Karl-Liebknecht-Straße, in ummittelbarer Umgebung zum Alexanderplatz, zum Berliner Rathaus und zur St. Marienkirche. Bis auf das Rathaus und die Kirche mussten für den Bau des Turms alle anderen Bauwerke des ehemaligen Berliner Stadtkerns weichen. Damit wurde der ursprünglich aus dem Mittelalter stammende Straßengrundriss der Berliner Altstadt aufgegeben.

Baubeginn für den Berliner Fernsehturm war der 4. August 1965. Mit dem Bau des Turms mitten in der Innenstadt haben sich die Konzeptentwickler Hermann Henselmann und Jörg Streitparth einer großen Ingenieursherausforderung gestellt. Die wichtigsten am Bau beteiligten Architekten waren Fritz Dieter und Günter Franke. Bis zum Bau des Fernsehturms gab es keine städtebaulichen und technischen Erfahrungen mit solchen Türmen im Innenstadtbereich. Bis heute ist der Berliner Fernsehturm in Europa der einzige Turm mit diesen Ausmaßen mitten in der Stadt.

Städtebauliche Herausforderung

Innerhalb der gut vierjährigen Bauzeit wurde zunächst der Turmschaft in Kletterbauweise betoniert. Das innen liegende Stahlgerüst wuchs dabei immer etwas schneller als die äußere Betonschicht. Der Schaft verjüngt sich während seiner Höhenfahrt von 16 auf neu Meter Durchmesser. Insgesamt wird der Turmschaft durch Zwischengeschosse in fünf Abschnitte unterteilt, die anhand der Bullaugen gut zu erkennen sind.

Für die einschalige Turmkugel wurde am Boden zunächst das Stahlskelett zusammengebaut. Ein Kran auf der Spitze des Betonschaftes beförderte die einzelnen Stahlsegmente der Kugel nach oben. Der Kran befindet sich mit nach unten geklappten Auslegern noch heute an seinem Standpunkt auf dem Turmschaft. Auch die rot-weiße Antenne, die allein 118 Meter hoch ist, wurde aus einzelnen Segmenten zusammengesetzt.

Der Turm wurde am 3. Oktober 1969 zum 20. Gründungstag der Deutschen Demokratischen Republik in Betrieb genommen. Die Baukosten waren mit schätzungsweise 200 Millionen Mark sechsmal höher als ursprünglich geplant. Eine genaue Abrechnung der Kosten für den Turm wurde jedoch nie erstellt.

Aussichtsetage, Bar und Restaurant

Zwei Aufzüge ersparen den über eine Millionen Besuchern pro Jahr den Aufstieg von 986 Stufen und bringen alle Gäste in nur 40 Sekunden in die Panoramaetage in 203 Meter Höhe. Bei guter Witterung kann vom Berliner Fernsehturm 40 Kilometer weit geblickt werden. Von hier hat man zweifelsfrei den besten Blick über die Metropole. In der Aussichtsetage befindet sich neben einer Bar auch ein kleiner Verkaufsstand mit Andenken. Eine Etage höher, zu erreichen über eine Treppe, liegt das Telecafé, das vom Frühstück bis zum Abendessen verschiedene Speisen serviert. Besucher des in 207 Meter Höhe gelegenen Restaurants müssen ebenfalls eine Eintrittskarte für den Fernsehturm erwerben. Die Restaurantetage dreht sich zweimal pro Stunde um die eigene Achse und stellt so auch während des Essens einen Rundsicht über Berlin sicher.

In der 4.800 Tonnen schweren Turmkugel mit einem Durchmesser von 32 Metern kann sich aus Sicherheitsgründen nur eine begrenzte Anzahl von Personen aufhalten. Auf der Aussichtsplattform sind maximal 120 Personen zugelassen, im Restaurant können sich bis zu 200 Personen aufhalten. Aufgrund der begrenzten Kapazität ist regelmäßig mit Wartezeit zu rechnen. Der Fernsehturm bietet gegen Aufpreis ein sogenanntes VIP-Ticket an, bei dem gleich beim Kauf die gewünschte Eintrittszeit gewählt wird. Dadurch kann die Wartezeit umgangen werden. Besucher mit einer normalen Eintrittskarte können sich kostenlos per Kurzmitteilung auf das Mobiltelefon über ihren voraussichtlichen Zutrittszeitpunkt zur Aussichtsplattform informieren lassen und so Wartezeit anderweitig verbringen. Die zwei Ringe unterhalb der Kugel sind Rettungsplattformen, die in einem Notfall 400 Personen fassen, die dort beispielsweise während eines Brandes ausharren oder über eine Treppe hinabsteigen können.

Am Fuße des Berliner Fernsehturms, der von einigen Berlinern auch "Telespargel" genannt wird, befindet sich ein 1973 fertig gestellter Baukomplex mit Ausstellungsräumen und gastronomischen Einrichtungen. Mit dem Bau des Fernsehturms wurde der gesamte Bereich um das höchste Bauwerk Deutschlands mit großzügiger Bepflanzung, vielen Freiflächen und dem Neptunbrunnen gestaltet. Die Umsetzung des DDR-Prestigebaus und der damit verbundene Abriss des historischen Stadtkerns sind Grund dafür, dass Berlin über keine Altstadt verfügt.

Leider ist der Fernsehturm für Rollstuhlfahrer nicht zugänglich. Auch Kinderwagen können in die Turmkugel nicht mitgenommen werden.

Weitere Informationen

Kontakt

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Karl-Liebknecht-Straße
10178 Berlin
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Telefon
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E-Mail
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Internet
info@tv-turm.de

Verkehrsanbindung

Buslinien
100, 200, 248, M48, N5, N8, TXL
S-Bahnstation
Alexanderplatz
U-Bahnstation
Alexanderplatz

Öffnungszeiten

März - Oktober
9:00 - 24:00 Uhr (täglich)
November - Februar
10:00 - 24:00 Uhr (täglich)

Eintrittspreise

Kinder (bis 3 Jahre)
kostenlos
Kinder (4 bis 16 Jahre)
5,50 Euro
Erwachsene (ab 16 Jahre)
10,00 Euro

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