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Błonia-Wiesen

Die Błonia-Wiesen sind eine 48 Hektar große Freifläche, die zu den größten innerstädtischen Grünflachen in ganz Europa zählt. Jaksa z Miechowa, wohlhabender Adeliger und Gründer der polnischen Niederlassung des Ordens der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem, vermachte das Areal 1162 vor einer Pilgerreise ins Heilige Land dem Orden der Prämonstratenserinnen. Diese wiederrum tauschten es 1366 mit der Stadt gegen ein kleines Haus in der ulica Floriańska. Der liebe Gott meinte es nicht gut mit den Nonnen, denn ihr Häuschen brannte nieder.

Die Krakauer Bauern jedoch hatten Glück. König Kazimierz der Große sicherte ihnen das Weiderecht zu und versprach damit, dass die Wiesen nicht bebaut würden. Eine Zusage, die von den jeweils an der Macht befindlichen Monarchen und Politikern über Jahrhunderte erneuert wurde. Nachdem die sumpfigen und oft überfluteten Błonia-Wiesen entwässert wurden, konnten sie auch für Großveranstaltungen genutzt werden. 1809 wurde hier zu Ehren von Napoleon Bonaparte eine Militärparade abgehalten. 1849 hielt Zar Nikolaus I. hier vor dem Einmarsch in Ungarn wieder eine Militärparade ab. 1910 fand hier wiederrum die 500-Jahr-Feier der Schlacht bei Tannenberg und 1933 die 250-Jahr-Feier der Schlacht am Kahlenberg statt.

Krakaus größte Kirche

In jüngerer Vergangenheit waren es die Päpste, die die erzkatholischen Polen auf die B?onia-Wiesen zogen. Der glühend verehrte Johannes Paul II. zelebrierte hier 1979, 1983, 1987, 1997 und 2002 die heilige Messe. Zum letzten Gottesdienst des gebürtigen Polen auf den Wiesen kamen zwei Millionen Menschen. Papst Benedikt XVI. tat es ihm 2006 gleich. Papst Franziskus feierte hier im Jahr 2016 mit hunderttausenden Nachwuchschristen den Weltjugendtag. Aufgrund der Papstbesuche wird die Błonia auch als Krakaus größte Kirche oder schlicht als Papstwiese bezeichnet. Aber auch weltliche Stars wie Celine Dion lockten zu ihren Konzerten die Massen an.

Die letzten Rinder fraßen hier in den 1970er-Jahren Gras. Im Alltag wird die riesige Freifläche heute vor allem von Sportlern genutzt. Sie ist prädestiniert zum Laufen, Inlineskaten, Radfahren und natürlich zum Fußballspielen. Bereits im Mittelalter soll hier aufs Tor geschossen worden sein. Es ist also kein Zufall, dass sich die großen Krakauer Fußballvereine KS Cracovia und Wisła Kraków direkt neben den Wiesen niedergelassen haben.

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Kontakt

Lage
zwischen al. 3 Maja, al. Focha und ul. Piastowska

Verkehrsanbindung

Tram-Haltestelle
Cracovia Błonia

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