Kurz notiert

Lombard Street zu beliebt, Londoner Bürgermeister fordert mehr Straßenmusik, Prachtbad in Paris wiedereröffnet

publiziert am 21.05.2014 in Kurz notiert, London, Paris, San Francisco | kein Kommentar

Lombard Street zu beliebt

Die Lombard Street in San Francisco ist nicht nur die meistfotografierte Straße der Stadt, sondern wird gern auch als kurvenreichste der Welt bezeichnet. Jeder Tourist, dem ein Auto zur Verfügung steht, will damit auch den legendären Slalomkurs aus acht engen Kurven auf nur 140 Metern bewältigen.

Was für die Touristen ein riesen Spaß ist, bedeutet für die Anwohner nur noch Ärger und Stress. Abgesehen von den zahlreichen Schaulustigen befahren bis zu 350 Autos pro Stunde die lediglich einspurige Straße. Das hohe Verkehrsaufkommen führt regelmäßig auch zu Staus in den umliegenden Straßen. Letztlich ist die Situation rund um die Lombard Street deshalb auch ein Sicherheitsrisiko.

Die Verkehrsbehörde von San Francisco hat sich deshalb dazu entschlossen, diesen berühmten Abschnitt der Lombard Street im Juni und Juli an vier Wochenenden zeitweise für auswärtige Autofahrer zu sperren. Von 12:00 bis 18:00 Uhr wird die Sehenswürdigkeit nur für Fußgänger, einheimische Autofahrer und Taxis nutzbar sein. Nach dem Test in diesem Sommer wird die Behörde über eine möglicherweise längere Sperrung im kommenden Jahr beraten.

Londoner Bürgermeister fordert mehr Straßenmusik

London ist ein hartes Pflaster, zumindest für Straßenmusiker. Im vergangenen Winter hat auch der letzte Bezirk strenge Regeln für Straßenkünstler erlassen. Seither müssen die Künstler auch in den touristisch beliebten Gegenden für eine Auftrittsgenehmigung zahlen. Was viele Anwohner freut, könnte die Atmosphäre und Identität der Metropole nachhaltig schädigen.

Londons Bürgermeister Boris Johnson fürchtet, dass einige Teile der englischen Hauptstadt zu Verbotszonen für Straßenkünstler werden könnten. „Statt unsere Musiker mit unnötiger Bürokratie zu gängeln, sollten wir die Spontanität schätzen, die sie in die Stadt bringen.“, forderte Johnson.

Jeder der 32 Bezirke der Stadt hat eigene Regeln für Künstler, die auf öffentlichen Plätzen und Straßen auftreten wollen. Unterhalter die nicht viel Lärm machen, wie beispielsweise Pantomimen und Zauberer, erhalten eher eine Lizenz als Musiker. Entsprechend sind Straßenmusiker rund um die Markthallen von Covent Garden, dem wichtigsten Areal für Straßenkünstler, spürbar in der Minderheit.

Prachtbad in Paris wiedereröffnet

Das 1929 in Paris eröffnete Piscine Molitor war jahrelang Treffpunkt für alle, die sehen und gesehen werden wollten. Das Schwimmbad im 16. Arrondissement wurde im Stil der Art déco gebaut und galt über Jahrzehnte als schönste Badeanstalt der Stadt. Internationale Aufmerksamkeit wurde ihr geschenkt, als hier 1946 der erste Bikini der Welt vorgeführt wurde. Im August 1989 wurde das Bad mit einem Außen- und einem Innenbecken geschlossen. Piscine Molitor wurde Mekka für Graffitisprayer und hat so eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Street Art in Paris gespielt.

Am 19. Mai 2014 wurde das unter Denkmalschutz stehende Prachtbad wiedereröffnet. Die zur Accor-Gruppe gehörenden Hotelkette MGallery hat das Schwimmbad seit 2008 umfassend renoviert und betreibt in den dreigeschossigen Umgängen mit den charakteristischen Balkonen nun ein Luxushotel mit 124 Zimmern. Wer im legendären Bad seine Bahnen ziehen möchte muss sich entweder im Hotel einmieten oder einem auf 1.000 Personen begrenzten Klub beitreten. Die Jahresgebühr für den Klub beträgt 3.300 Euro pro Mitglied. Aufgenommen wird nur, wer die Empfehlung eines anderen Klubmitglieds vorweisen kann.

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