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Sydney Opera House

Das Sydney Opera House (dt. Opernhaus von Sydney) ist eins der Wahrzeichen der größten Stadt Australiens. Es liegt direkt am Hafen in unmittelbarer Nähe zur Sydney Harbour Bridge und wurde nach den Plänen des dänischen Architekten Jørn Utzon erbaut.

Lotterie fürs Opernhaus

Jørn Utzon war 1957 Gewinner eines internationalen Architekturwettbewerbs um den Entwurf der Oper von Sydney. Er konnte sich mit seinem auffälligen Entwurf gegenüber 232 anderen Vorschlägen durchsetzen, auch wenn er nur eine Skizze einreichte und so eigentlich gegen die Auflagen des Wettbewerbs verstieß. Doch seine erste internationale Teilnahme an einem Architekturausschreiben erwies sich als Glücksgriff. Der Bauort, die vorgelegene Halbinsel im Hafen, stand schon zum Ende der 1940er-Jahre fest, als die Idee des Opernhauses aufkam. Diese Landzunge im Hafen wird "Bennelong Point" genannt, benannt nach einem australischen Ureinwohner. Vor dem Bau des Sydney Opera House war dort ein Straßenbahnreparaturzentrum. Nachdem es geschlossen wurde, entwickelte sich Bennelong Point zum Schandfleck in prominenter Lage.

Geld sollte bei der Errichtung der neuen Oper keine Rolle spielen. Es wurde eine Lotterie veranstaltet, die schnell recht erfolgreich wurde. Traurig jedoch, dass der achtjährige Sohn des ersten Gewinners, Graham Thorne, entführt und Lösegeld für ihn gefordert wurde. Thorne gewann 50.000 Pfund, was zu dieser Zeit sehr viel Geld war.

Aufgeblähtes Muscheldach aus 1.056.000 glasierten Keramikfliesen

1959 begannen die Bauarbeiten für das Sydney Opera House. Schnell wurde jedoch die charakteristische Dachkonstruktion aus zehn weißen Dachmuscheln, die wie aufgeblähte Segel wirken, zum Problem. Die gekrümmten Schalen waren architektonisches Neuland und äußerst schwer zu berechnen. Der komplizierte Entwurf musste mehrfach überarbeitet werden und wurde so der Realität angepasst. Das Projekt blieb so umstritten, dass Utzon 1966 als Bauleiter zurücktrat und Peter Hall die Leitung übernahm. Jørn Utzon blieb jedoch als Berater im Hintergrund und hat beispielsweise auch bei der bis 2006 dauernden Renovierung des Sydney Opera House mitgeholfen. Utzon war überzeugt, dass geplante Kompromisse das Bauwerk ruinieren würde, worin ihm nach der Eröffnung einige Kritiker recht gaben, und verlies deshalb quasi über Nacht Australien.

Neben den technischen Problemen wurde das Projekt auch deutlich teurer als geplant. Die ursprünglich veranschlagten Baukosten von zehn Millionen Dollar wurden mit am Ende 102 Millionen signifikant übertroffen. Außerdem musste die für 1965 geplante Eröffnung um acht Jahre verschoben werden. 1973 wurde das Opernhaus offiziell von Königen Elisabeth II. eröffnet. Das Gebäude ist schließlich 183 Meter lang und 118 Meter breit geworden und benötigt eine Fläche von 1,8 Hektar. Das 160.000 Tonnen schwere Bauwerk wird von 580 Betonpfeilern getragen, die bis zu 25 Meter in die Erde reichen. Die Dachkonstruktion ragt 67 Meter hoch in die Luft und ist mit 1.056.000 glasierten, weißen Keramikfliesen aus Schweden verkleidet.

3.000 Veranstaltungen pro Jahr

4,4 Millionen Menschen besuchen Jahr für Jahr das Wahrzeichen und erfreuen sich an der grandiosen Architektur, die dem Opernhaus 1999 auf die Liste der zehn besten Bauwerke des 20. Jahrhunderts verhalf. Bei all der architektonischen Begeisterung darf nicht vergessen werden, dass das Sydney Opera House mit fast 3.000 Veranstaltungen pro Jahr auch in seinen Veranstaltungssälen viel Kulturelles zu bieten hat. Denn nicht nur eine Oper befindet sich in dem großen Gebäude, sondern auch ein Konzertsaal in dessen Mittepunkt eine große Orgel steht. Er ist der größte Raum des Hauses und besitzt 2.960 Sitzplätze. 400 Menschen können den Aufführungen im Schauspielhaus "Playhouse" folgen, während die Aluminiumpaneelen in diesem Raum für angenehme Kühle sorgen. Das "Drama Theatre" bietet 544 Menschen einen Sitzplatz und das "Studio Theatre" verfügt über 364 Sitze. Der Opernsaal selbst als zweitgrößte Räumlichkeit bietet eine gigantische Vorbühne mit einer Breite von zwölf Metern. Die Bühne erstreckt sich 25 Meter nach hinten. Der Raum bietet Platz für 1.547 Menschen. Der Orchestergraben für 70 bis 80 Musiker.

Die Monumentaltreppe, welche zur Halbinsel mit dem Sydney Opera House führt, wird zusammen mit dem Vorplatz beispielsweise als Freiluftkino und für viele weitere kostenlose Veranstaltungen genutzt. Auch eins der besten Restaurants von Sydney, das Bennelong Restaurant, befindet sich unter den Dächern des Opernhauses. Außerdem drei weitere Restaurants und sechs Bars. Darüber hinaus ein Kino, fünf Probestudios, 60 Umkleidekabinen für Künstler sowie zahlreiche Andenkenläden. Insgesamt beherbergt das Gebäude über 100 Räume. Viele öffentliche Räume, wie die Foyers, sind mit Kunstwerken bestückt.

In den 1990er-Jahren eröffnete Jørn Utzon, dass er beim Orangenschälen auf die Idee der schalenförmigen Dachkonstruktion gekommen ist. Sie stellt demnach Segmente einer Orange dar, die sich beim Schälen der Frucht ergeben.