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Sydney Harbour Bridge

Die Sydney Harbour Bridge (dt. Hafenbrücke von Sydney) ist neben dem Sydney Opera House das Wahrzeichen der australischen Metropole Sydney. Die wuchtige und dennoch filigrane Stahlbogenbrücke besteht aus über 50.000 Tonnen Stahl und bietet mit einer Deckbreite von 49 Metern Platz für zwei Gleislinien, acht Fahrspuren, Gehwege und Radweg und ist somit eine der breitesten Brücken der Welt.

Hauptverbindung zwischen Nord- und Südküste

Die Hafenbrücke überspannt die Hafenbucht von Sydney und stellt die Hauptverbindung zwischen Nord- und Südküste dar. Täglich nutzen ca. 160.000 Fahrzeuge die Sydney Harbour Bridge und finanzieren sie dadurch auch. Stadteinwärts muss eine Mautgebühr entrichtet werden. Die Fahrt aus der Metropole heraus ist kostenfrei. Im Jahr 1988 waren die Herstellungskosten endgültig abbezahlt und die Brücke somit schuldenfrei. Seit 1991 hat der 2,3 Kilometer lange Sydney Harbour Tunnel die Brücke entlastet. Ohne ihn wäre das Verkehrsaufkommen auf der Hafenbrücke deutlich höher.

Bereits ab 1885 begann man sich mit einer Verkehrsentlastungsmöglichkeit auseinander zu setzen und entschied sich für eine Hafenbrücke. 1888 wurde eine Kommission beauftragt, verschiedene Bauvorschläge von Konstrukteuren zu beurteilen. Doch dieses Auswahlverfahren zog sich über Jahre. Die Kommission konnte sich für keinen Vorschlag entscheiden und lies bis 1903 weitere 40 Konzepte ausarbeiten. Doch wieder sorgten unter anderem die hohen Bedingungen an die Brücke, wie eine Mindesthöhe zur weiteren Ermöglichung der Schifffahrt und eine Spannweite von ca. 500 Metern, für keine Einigung. 1922 schrieb die Regierung einen weltweiten Wettbewerb aus, aus welchem insgesamt 20 Vorschläge resultierten. Den Zuschlag erhielt der australische Konstrukteur John Job Crew Bradfield mit einer massiven Auslegerbrücke. Jedoch beeindruckte Bradfield die Besichtigung der Hell Gate Bridge in New York so sehr, dass man sich gemeinsam für einen Entwurf des Briten Sir Ralph Freeman entschied, der eine ähnliche Stahlbogenbrücke vorsah.

1924 begannen die Bauarbeiten. Durchschnittlich 1.400 Menschen arbeiteten auf der Baustelle, insgesamt 16 starben. Fast acht Jahre Bauzeit wurden benötigt, um die Sydney Harbour Bridge fertigzustellen. Der Bogen der Brücke wurde jeweils auf einer Uferseite zur Hälfte zusammengebaut um diese Teile dann über das Wasser zu schwenken und zusammenzunieten. Da die Brücke über dem tiefsten Punkt des natürlichen Hafenbeckens gebaut wurde, war es nicht möglich, wie sonst üblich bei diesem Brückentyp, mit einem Lehrgerüst zu arbeiten. Außerdem hätte dies den Schiffsverkehr beeinträchtigt.

Feierliche Einweihung eines Kleiderbügels

Am 19. März 1932 wurde die Brücke vom damaligen Premierminister Jack Lang feierlich eingeweicht. Seit dem nennen die Australier ihre Hafenbrücke mit einer Spannweite von 503 Metern und einem Bogenscheitelpunkt von 134 Metern über dem Meeresspiegel "coat hanger" (dt. Kleiderbügel). Zu beginnen nutzten etwa 11.000 Fahrzeuge die Brücke täglich. 95.000 Kubikmeter Beton wurden ebenso verarbeitet wie 17.000 Kubikmeter Granit, der die im ägyptischen Architekturstil gebauten Pylone mit einer Höhe von fast 90 Metern verkleidet. Die Anstreicher der Sydney Harbour Bridge brauchen für einen Komplettanstrich der 485.000 Quadratmeter Stahl inkl. der sechs Millionen Nieten zehn Jahre. Dabei werden 30.000 Liter Farbe verbraucht.

Zum 75. Geburtstag im Jahr 2007 wurde die Hafenbrücke für ein Volksfest gesperrt. Seit vielen Jahren schaut die ganze Welt auf diese Brücke, wenn der Jahreswechsel ansteht und ein Feuerwerk das Bauwerk im schönsten Glanz des Jahres erstrahlen lässt.

Touristen und natürlich auch Einheimische können die Brücke intensiv erkunden, indem sie am "bridge climb" (dt. Brückensteigen) teilnehmen. Nach Alkoholtest, Anziehen eines speziellen Anzugs, Ablegen oder Befestigen sämtlicher mitgeführten Gegenstände und Sicherung am Seil werden täglich zahlreiche Gruppen über den Bogenscheitel geführt und können so einen abenteuerlichen Ausblick genießen, der allerdings auch seinen Preis hat.