Neugestaltet

Pariser Architekt modifiziert Streckenpläne von S- und U-Bahnen

publiziert am 24.04.2014 in Mobilität | kein Kommentar

Die S- und U-Bahnen bleiben die wichtigsten und zukunftsträchtigsten Verkehrsmittel in großen Metropolen. Die Streckenpläne folglich sind wichtige Orientierungshilfen für Bewohner und Touristen, nicht nur wenn es um die Fahrt von A nach B geht. Der in Belgrad geborene, in Frankreich aufgewachsene und in Barcelona und Paris studierte Architekt Jug Cerovic ist fasziniert von der „Tatsache, dass das kleinste Symbol auf der Karte die Bewegungen von Millionen von Menschen beeinflusst“.

Cerovics Leidenschaft für Streckenpläne führte dazu, dass er sich zwei Jahre lang die Liniennetze zwölf internationaler Metropolen vorknöpfte um diese zu vereinfachen und ihre Merkbarkeit zu erhöhen. Seiner Meinung nach verwirren viele Pläne mehr als sie Orientierung stiften, so auch in seiner Heimatstadt Paris. An anderen, wie zum Beispiel dem Plan von New York, bemängelt er die fehlende geografische Präzision.

Neugestaltung des Berliner Streckenplans
Neugestaltung des Berliner Streckenplans (© Jug Cerovic)

Bei der Neugestaltung der Streckennetze war es Jug Cerovic besonders wichtig die liniendichten Stadtzentren vergrößert darzustellen um das Liniengewirr zu entzerren. Statt mit harten Knicks verlaufen die Linien auf seinen Karten geschwungen. Klassische Wechselstationen sollen den Betrachtern sofort ins Auge fallen. S-Bahnlinien sollen sich von U-Bahnlinien besser unterschieden lassen. Städteübergreifend arbeitet er mit einheitlichen Symbolen.

Am aufwendigsten war die Modifizierung des Liniennetzes von Tokio. Es ist extrem dicht und komplex. Außerdem mussten neben den japanischen Schriftzeichen auch alle Bahnhöfe in lateinische Buchstaben benannt werden. Eine echte Herausforderung, wenn der Platz knapp ist und die Übersichtlichkeit bewahrt werden soll.

Sein größter Wunsch ist es, dass seine Streckenpläne irgendwann tatsächlich in den S- und U-Bahnstationen der Weltstädte hängen. Das dürfte allerdings schwer werden. Gewohntes ändert man eben nicht so schnell. Immerhin hat bereits eine Berliner Zeitung seinen Entwurf des Berliner Liniennetzes abgedruckt und in der Stadt verteilt. Die Reaktionen waren sehr positiv.

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