Nahverkehr in Metropolen

Wo es für Frauen am gefährlichsten ist

publiziert am 30.10.2014 in Mobilität | kein Kommentar

In Bogotá müssen Frauen bei der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln besonders vorsichtig sein. Bei einer aktuellen Umfrage der Thomson Reuters Foundation, einer Stiftung der Nachrichtenagentur Reuters, belegt die Hauptstadt von Kolumbien den ersten Platz. Das ist in diesem Fall leider kein Grund zur Freude, wurde doch ermittelt, in welchen Großstädten der Welt Frauen in Bahnen und Bussen des Nahverkehrs besonders gefährdet sind.

Für die Umfrage wurden per Internetfragebogen fast 6.300 Damen aus 15 Hauptstädten sowie aus New York befragt. Sie beantworteten jeweils sechs Fragen, in denen es zum Beispiel um ihre bisherigen Erfahrungen mit plumpen Annäherungsversuchen und körperlichen Übergriffen ging. Außerdem bezogen sich die Fragen auf die Sicherheit der Stadt, die gefühlte Sicherheit bei Nacht, die Hilfsbereitschaft von Mitmenschen und spezielle Transportmittel für Frauen. Zusätzlich zu den Befragten gaben jeweils mindestens neun ortkundige Experten wie Frauenrechtler, Rechtsanwälte und Stadtplaner ihre Einschätzungen ab.

In Bogotá gibt es keine Züge, sondern ausschließlich Busse. Nach Einbruch der Dunkelheit haben Frauen hier am meisten Angst mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. In den oft überfüllten Bussen ist es einfach sich seinem Opfer anzunähern und es zu belästigen oder zu bestehlen.

Bogotá gefährlich, New York sicher

In Mexiko Stadt, das den zweiten Platz belegt, gaben 64 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen an, dass sie im Nahverkehr bereits körperlich oder verbal belästigt oder beleidigt wurden. Auf den weiteren Plätzen (drei bis acht) landeten Lima, Delhi, Jakarta, Buenos Aires, Kuala Lumpur und Bangkok. Gerade in Indien und Thailand machten Vergewaltigungen von Touristinnen in Bussen vor kurzer Zeit weltweit Schlagzeilen.

Mit dem neunten Platz schnitt Moskau von den europäischen Metropolen am schlechtesten ab. Nach Manila auf Platz zehn folgt Paris. In der französischen Hauptstadt fühlt sich das weibliche Geschlecht zwar auch bei Dunkelheit relativ sicher, dass im Falle eines Übergriffs aber jemand einschreitet hält es für unwahrscheinlich. Nach Soul kommt London als dritte europäische Stadt auf den 13. Platz. Auch hier waren sieben von zehn Frauen davon überzeugt, dass ihnen niemand zur Hilfe kommen würde.

Verhältnismäßig sicher scheint es für Frauen in den Peking (14. Platz) und Tokio (15. Platz), aber auch in New York (16. Platz) zu sein. Das liegt sicherlich auch daran, dass in den Metropolen auf den letzten Plätzen die Kameraüberwachung und Polizeipräsenz weit verbreitet sind.

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