Hard Rock Cafes

Aus London in die Welt

publiziert am 02.09.2012 in Gastronomie & Hotellerie, London | 1 Kommentar

Kaum eine Metropole auf dem Globus, in der sich keins der legendären Hard Rock Cafes befindet. In rund 50 Ländern finden sich rund 150 Cafes, die aufgrund ihres Angebots eher als Bars und Restaurants bezeichnet werden müssten. Das erste Hard Rock Cafe wurde am 14. Juni 1971 von den US-Amerikanern Peter Morton und Isaac Tigrett in London eröffnet. Schnell entwickelte sich die noch heute am Old Park Lane gelegene Lokalität zum Treffpunkt für rockige Musiker.

Weltgrößte Sammlung an Musikexponaten

Auch Eric Clapton zählte damals zu den Stammgästen und hatte seinen festen Sitzplatz im Cafe. Um sich diesen zu reservieren, ließ er dort seine Gitarre, eine Fender Lead II, hängen. Wenig später schickte Pete Townshend seine Gitarre an das Hard Rock Cafe. Der Grundstein für die heute weltgrößte Sammlung an Musikexponaten wurde gelegt. Durch Ankäufe, Ersteigerungen und Schenkungen haben sich bis heute weit über 70.000 Ausstellungsstücke angesammelt. Mittlerweile ist es für viele Stars der Branche eine Ehre geworden Bühnenkleidung, Fotografien, Musikinstrumente und Auszeichnungen wie Goldene Schallplatten zur Verfügung zu stellen. Gerne natürlich signiert. Claptons Gitarre lagert heute in einem Safe des Londoner Hard Rock Cafes.

Das Konzept des Hard Rock Cafes ging gleich zu Beginn auf. Auf rot-weiß karierten Tischdecken werden hausgemachte Burger mit frittierten Kartoffelstäbchen und kühlem Bier von aufmerksamen Kellnern serviert. Dazu ertönt Rockmusik und schafft gemeinsam mit der rustikal-amerikanischen Möblierung und den begehrenswerten Devotionalien die von vielen geschätzte Atmosphäre.

Von der Kultgaststätte zum Gastronomieimperium

Zehn Jahre nach Eröffnung des Stammhauses starteten Morton und Tigrett mit der Expansion ihres Hard Rock Cafes. Während Morton Niederlassungen in Chicago, Houston, Los Angeles und San Francisco errichtete, eröffnete Tigrett Filialen in Berlin, Boston, Dallas, New York, Orlando, Paris und Washington. Wie die ALDI-Brüder teilten die Gründer die Cafes nach geografischen Einzugsbereichen auf. Im Laufe der Zeit übernahmen immer wieder andere Unternehmen Teile oder die gesamte Gruppe der Hard Rock Cafes. Dabei werden die Betriebe sowohl in Eigenregie geführt (insbesondere in Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika) als auch im Franchisesystem (primär in Asien) betrieben. Ende 2006 kauften die Seminolen, ein aus Florida stammender Indianerstamm, den Großteil der Kette für 965 Millionen US-Dollar.

Die Kommerzialisierung einer einst innovativen und intimen Kultgaststätte hat viel verändert. Statt langhaarigen Rockern in Lederkluft lassen sich überwiegend neugierige Touristen die genormten Burger schmecken. Heute dreht sich alles um fettige Fast Food, die Pflege der Nostalgie und ganz viele Dollar. Auch bei den akkurat ausgerichteten Ausstellungsstücken wird die Tradition konsequent aufgeweicht. Devotionalien echter Rocker werden wie im Berliner Cafe zunehmen durch das Affenkostüm von Peter Fox und das Kleidchen von Shakira ersetzt.

Marke mit Millionenwert

Heute sind es nicht mehr nur die Hard Rock Cafes, die mit bekanntem Namen Besucher locken wollen. Auch Bars, Casinos, Hotels und Konzerthallen tragen den Markennamen. Im April 2008 eröffnete sogar ein gleichlautender Freizeitpark seine Pforten. Der Hard Rock Park in South Carolina musste aber nach nur einer Saison wieder schließen.

Die Betreiber verstehen es bis heute eine begehrte Marke am Leben zu erhalten. Auch wenn der Kult der 1980er- und 1990er-Jahre verblast, gehört der Besuch eines Hard Rock Cafes für viele Reisende noch immer zum Muss. In den angeschlossenen Läden sind weiterhin die T-Shirts der Verkaufsschlager. Zur Blütezeit der Cafes war es beliebter Wettbewerb der Fans, möglichst viele Hard Rock Cafes zu besuchen und das entsprechende T-Shirt mit Logo und Städtenamen als Beweis zu erwerben. Bei den eingefleischten Hardrockern noch begehrter sind die Anstecknadeln. Die Pins werden regelmäßig in limitierter Stückzahl herausgegeben und sind deshalb noch nicht im Mainstream angekommen, wie die legendären Oberteile, die mittlerweile in jedem sauerländischen Dorf allgegenwärtig scheinen.

KommentareFeed

  1. Frank Müllerschön
    kommentierte am 14. Dezember 2012 um 16:51 Uhr Uhr

    Ich benötige Datails über die Musikexponate im Hardrockcafe in London.
    Mein Sohn möchte eine GFS speziell über HCR in London schreiben.

    Vielen Dank

    Frank