Ausblick

Metropolen des Jahres 2012

publiziert am 26.04.2012 in Berlin, Kiew, London, Metropolen des Jahres, Warschau | kein Kommentar

Im Blog von METROPOLEN.DE soll gleich zu Beginn eine hoffentlich bald als Tradition bezeichnete Gepflogenheit eingeführt werden. Jahr für Jahr wird in einem Ausblick zum Jahresbeginn auf die Metropolen aufmerksam gemacht, die zum Beispiel aufgrund ihrer Veranstaltungen besondere Beachtung verdienen. Am Ende des Jahres blicken wir zurück auf die prognostizierten Metropolen des Jahres und befassen uns auch mit denen, die im Laufe des Jahres dazu geworden sind.

Olympia in London

In diesem Jahr liegt das Hauptaugenmerk der Welt auf der Hauptstadt des Vereinigten Königreichs. In London finden vom 27. Juli bis zum 12. August die Sommerspiele der XXX. Olympiade statt. Damit ist London die erste Stadt, die nach 1908 und 1948 zum dritten Mal Gastgeber der Olympischen Spiele ist. Im Anschluss, vom 29. August bis zum 9. September, ist London auch Austragungsort der Paralympischen Spiele.

Am 18. Mai startet der symbolträchtige Fackellauf. Insgesamt werden 8.000 Läufer das Feuer 70 Tage lang quer durch das Königreich tragen. Zur vermutlich spektakulären Eröffnungsfeier wird die Fackel ins Olympiastadion gebracht. Wem diese Ehre unter den Augen von Millionen Zuschauern aus der ganzen Welt zuteilwird, bleibt bis zum Schluss geheim.

Für die Zeit der Spiele wird London in drei Zonen eingeteilt: Olympic Zone (dt. Olympische Zone), River Zone (dt. Flusszone) und Central Zone (dt. Zentrale Zone). In der Olympic Zone befindet sich der Olympiapark, unter anderem mit dem extra errichteten Olympiastation, in dem sowohl die Eröffnungs- als auch die Abschlussfeier stattfindet. Hier, im rund sechs Kilometer östlich des Stadtzentrums entfernten Stadtteil Stratford, befindet sich auch das Olympische Dorf, in dem ca. 10.500 Sportler aus über 200 Ländern untergebracht werden. London setzt sowohl auf bereits bestehende Wettkampstätten, als auch auf Neubauten und temporär errichtete Anlagen. Außerhalb der Stadt befinden sich drei Wettkampfanlagen für Kanuslalom, Mountainbike und Rudern.

60. Thronjubiläum der Queen

Doch London hat noch mehr zu feiern als den Sport. Queen Elisabeth II. feierte am 6. Februar ihr 60. Thronjubiläum. Im Commonwealth steht das ganze Jahr im Zeichen dieses majestätischen Jubiläums. Der große Festakt für die Königin findet am 3. Juni statt und soll, nach Informationen der Organisatoren, alle bisher da gewesenen royalen Feiern in den Schatten stellen. Höhepunkt des Tages soll ein Schiffszug werden, an dem mehr als 1.000 Schiffe aus der ganzen Welt teilnehmen sollen. Mittendrin wird die Königin gemeinsam mit ihrem Gatten die Themse hinabfahren. Mehrere Orchester sind genauso auf dem Fluss wie ein schwimmender Glockenturm, der mit den Kirchenglocken entlang der Strecke in einen klanglichen Dialog treten wird. Etwa 20.000 Menschen sind auf dem Wasser dabei, um der König die Ehre zu erweisen. Schirmheer der Schiffsparade ist Prinz Charles, Sohn der Queen.

Die zahlreichen Touristen und das Volk können dem Spektakel nicht nur am Ufer, sondern auch auf unzähligen Großbildleinwänden beiwohnen. In den Parks von London werden Feste gefeiert, bei denen zum Beispiel die typisch britische „Tea Time“ zelebriert wird. Die Kosten für den in Großbritannien zum Feiertag erklärten Sonntag werden etwa zwölf Millionen Euro betragen. Sie werden vollständig aus Spendengeldern finanziert. Es werden über eine Millionen Besucher erwartet.

Am Montag, dem 4. Juni, wird weitergefeiert. Vor dem Buckingham Palace findet ein großes Open-Air-Konzert statt. Mitorganisator Gary Barlow von Take That erwartet unter anderem die Musikerkollegen Shirley Bassey, Elton John, Tom Jones, Pianist Lang Lang, Annie Lennox, Paul McCartney und Cliff Richard. Barlow und der Musicalkomponist Andrew Lloyd Webber wollen der Queen zum Jubiläum eine eigene Hymne schenken, an der sich Musiker aus allen Staaten des Commonwealth beteiligen. Neben der Königin und ihrer Familie werden etwa 12.000 Gästen dem Jubiläumskonzert lauschen dürfen. Die Tickets werden verlost.

Auch der 5. Juni steht ganz im Zeichen des königlichen Thronjubiläums. Nach einem Gedenkgottesdienst in St Paul’s Cathedral und zwei Empfängen findet eine Parade durch die Londoner Innenstadt statt. Die Queen wird in einer Kutsche dabei sein und unter anderem 60 Salutschüsse abnehmen. Nach einem Essen mit dem Parlament geht es gesäumt von Soldaten aller Waffengattungen zurück in den Palast. Über den Köpfen werden Kampfjets fliegen und auf der Themse Kriegsschiffe fahren. Zum Abschluss der Feierlichkeiten zeigen sich die Royals auf dem Balkon von Buckingham Palace, von wo sie den Untertanen und ihren Besuchern zuwinken werden.

Auch in Kiew und Warschau dominiert der Sport

Eingeläutet wird der Sportsommer durch die Fußball-Europameisterschaft der Herren. Vom 8. Juni bis zum 1. Juli finden insgesamt 31 Spiele von 16 Nationen statt. Gastgeber sind Polen und die Ukraine. Das Eröffnungsspiel wird in der polnischen Hauptstadt Warschau ausgetragen, das Endspiel in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Zu den weiteren Austragungsorten in Polen gehören Breslau, Danzig und Posen. In der Ukraine finden weitere Spiele in Charkiw, Donezk und Lemberg statt.

Für beide Staaten ist die 14. Fußball-Europameisterschaft eine große Chance auch künftig mehr Touristen in ihre zu Unrecht vergleichsweise wenig beachteten Metropolen zu locken. Neben dem Bau neuer Stadien ist vor allem die Verbesserung der Infrastruktur ein Gewinn für die Städte. Auch wenn die Vorbereitungen nur langsam in Gang kamen und die UEFA mehrfach eingreifen mussten, sind die Notwendigkeiten mittlerweile vorhanden.

Ein kritischer Blick muss in die Ukraine geworfen werden, die das Projekt EM deutlich unprofessioneller behandelt als Polen. Es fehlen zahlreiche Hotelbetten und die Korruption hat die Kosten für Stadien rapide in die Höhe getrieben. Schlagzeilen machte auch das Vorgehen, herrenlose Hunde und Katzen in den Austragungsorten zu töten. Die Aufmerksamkeit, die der Fußball mit sich bringt, ist zudem eine Chance für die Menschenrechte in der Ukraine.

Weitere Augenmerke

Den 300. Geburtstag von Friedrich II. zelebriert Berlin unter anderem mit Sonderausstellungen zu Ehren des Alten Fritz. Im Oktober, genauer gesagt am 28., hat Berlin sich dann selbst zu feiern. Schließlich sind 775 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung vergangen. Sämtliche Veranstaltungen rund um das Stadtjubiläum gipfeln im Jubiläumsfest am 28. Oktober. Am 7. November ist zudem der 100. Jahrestag der Eröffnung der Deutsche Oper Berlin.

Während man in Wien ganzjährig den 150. Geburtstag von Gustav Klimt feiert, begießt das Fürstentum Lichtenstein seinen 300. Geburtstag. Es soll ordentlich aber nicht zu pompös gefeiert werden. Zentraler Mittelpunkt soll das verlängerte Jubiläumswochenende vom 6. bis 10. Juni in Vaduz sein. An diesem Wochenende sollen an verschiedenen Plätzen in der Lichtensteiner Hauptstadt künstlerische Darstellungen einen Bezug zum Jubiläum herstellen.

Schon vor der Präsidentschaftswahl liegen die Vereinigten Staaten von Amerika im Fokus der Wahlbeobachter. Wenn am 6. November gewählt wird, schaut die Welt auf Washington.

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