Aberglaube, Idealmaße und Sicherheit

8 Fakten zum Thema Fliegen

publiziert am 20.01.2015 in Mobilität | kein Kommentar

1. Flüge werden überbucht

Tatsächlich ist es gängige Praxis, dass Fluggesellschaften ihre Flüge einfach überbuchen. Ihnen ist viel daran gelegen, dass ihre Flugzeuge voll sind. Schließlich lässt sich nur mit gut besetzten Maschinen Geld verdienen. Selten treten wirklich alle Passagiere, die einen Flug im Vorfeld gebucht haben, diesen auch an. Einige verpassen ihn, Geschäftsleuten kommt ein anderer Termin dazwischen oder Menschen mit Flugangst können sich einfach nicht überwinden.

Große Gesellschaften müssen pro Jahr bis zu fünf Millionen Sitzplatzreservierungen stornieren. Mittels mathematischer Formeln lässt sich anhand verschiedener Kriterien ziemlich genau berechnen, welchem Flug statistisch gesehen wie viele Ticketinhaber fernbleiben.

Was aber passiert, wenn die Airline die Rechnung ohne die Passagiere gemacht hat, wenn also doch mehr mitfliegen wollen, als es eigentlich Plätze gibt? Häufig erhalten Kunden dann ein Upgrade auf eine der höheren Beförderungsklassen. In der deutlich teureren First oder Business Class sind meist noch ein paar Plätze frei.

Sind wirklich alle Plätze im Flieger belegt, dann werden Passagiere gesucht, die sich freiwillig auf einen späteren Flug umbuchen lassen und dafür meist eine kleine Entschädigung erhalten. Melde sich niemand freiwillig, beißen den Letzten die Hunde. Für die Fluggesellschaften ist es in jedem Fall ökonomisch sinnvoller auch teurere Entschädigungen zu bezahlen, als auf die Zusatzeinnahmen durch Überbuchung zu verzichten.

2. Sauerstoffgehalt in der Flugzeugkabine wird künstlich erhöht

Ein Mythos der Passagierfliegerei ist, dass Fluggäste beruhigt werden sollen, indem der Sauerstoffgehalt in der Kabine künstlich reduziert wird. Stattdessen ist das Gegenteil korrekt. Befindet sich ein Flugzeug auf Reiseflughöhe, ist außerhalb der Maschine nicht mehr genug Sauerstoff, um den Menschen ausreichend zu versorgen. Deshalb wird in der Flugzeugkabine ein Innendruck erzeugt, der etwa einer Höhe von 2.400 Metern über dem Meeresspiegel entspricht.

3. Flugzeuge sind das sicherste Verkehrsmittel

Viele Menschen haben Angst vorm Fliegen. Und irgendwie ist das im ersten Augenblick auch verständlich. In zehntausend Kilometern Höhe mit hunderten Stundenkilometern über den vermeintlich sicheren Erdboden zu rasen, liegt nun mal nicht in der Natur des Menschen. Hinzu kommt, dass man sein Leben für die Stunden des Flugs in die Hände Fremder, der Piloten, geben muss.

Dabei sind Flugzeuge die sichersten Transportmittel. Gemessen an den zurückgelegten Kilometern verunglücken beim Fliegen deutlich weniger Menschen als in allen anderen Verkehrsmitteln. Im Vergleich aller Transportmittel ist nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts das Flugzeug am sichersten, sowohl was die Zahl der Verunglückten als auch der Getöteten angeht. Es folgen Züge, Busse und schließlich die allgegenwärtigen Autos.

Während Unfälle auf unseren Straßen im Minutentakt passieren, sind Flugzeugabstürze eine große Seltenheit. Entsprechend ausführlich werden sie medial behandelt. Hinzu kommt, dass wenn etwas passiert, bei einem Flieger gleich eine große Menschengruppe betroffen ist. Nur weil wir in den Nachrichten aber häufiger und länger von Flugzeugabstürze als von alltägliche Autounfälle hören, heißt das nicht, das Fliegen gefährlicher ist.

4. An Bord vieler Flugzeuge fehlt die Sitzreihe 13

Viele, die an einem Freitag, den 13., fliegen müssen, dürften ein ungutes Gefühl im Bauch haben. Müssen sie dann auch noch in Reiche 13 platznehmen, ist für Abergläubige der Absturz vorprogrammiert. Aus diesem Grund zeichnen viele Fluggesellschaften die 13. Sitzreihe gar nicht als solche aus, sondern nummerieren sie gleich als 14. So beispielsweise auch bei der Lufthansa. Hier werden Reisende übrigens auch keine Reihe 17 finden. Die 17 gilt nämlich in Brasilien und Italien als Unglücksbringer.

5. Flugzeugessen ist überwürzt

So viel Mühe sich eine Airline auch gibt, Essen schmeckt über den Wolken nie so gut wie im Restaurant. Das hat nicht unbedingt etwas mit dem Vorkochen zu tun, vielmehr verändern die geringe Luftfeuchtigkeit und der Kabinendruck das Geschmackempfinden.

Was im Flieger ganz passabel schmeckt, würde man am Boden als überwürzt zurückgehen lassen. Sowohl Geschmäcker als auch Gerüche werden im fliegenden Flugzeug viel weniger intensiv wahrgenommen. Deshalb wird das Flugzeugessen stärker gewürzt.

Dieser Tatsache ist auch geschuldet, dass die Weinauswahl im Flugzeug besonderer Beachtung geschenkt werden muss. Die Weine dürfen nicht zu zurückhaltend sein. Was am Boden als zu aufdringlich, zu intensiv und zu säurebetont empfunden wird, ist für Flugpassagiere eine harmonische Komposition.

Der veränderte Geschmackssinn ist auch der Grund dafür, dass während des Fliegens so viel Tomatensaft getrunken wird. Auch wer ihn zu Hause niemals kauft empfindet ihn tausende Kilometer über der Erde als fruchtig und geschmackvoll.

6. Flugbegleiter müssen Idealmaße haben

Wer Flugbegleiter werden möchte, der muss Idealmaße mitbringen. Modelqualitäten müssen vielleicht nicht unbedingt sein, bestimmte Werte sollten aber in der Tat nicht überschritten werden. Das hat sicherlich auch repräsentative, aber vor allem praktische und sicherheitsbedingte Gründe.

Eine Flugbegleiterin bei der Lufthansa beispielsweise sollte mindesten 1,60 Meter groß sein. Zudem wird ein angemessenes Körpergewicht verlangt. Schließlich verschlingt jedes unnötige Kilo auch teures Kerosin. Auch hinsichtlich der Sehkraft muss die Crew bestimmte Vorgaben erfüllen.

7. Kabinenluft kann schädlich sein

So sicher das Fliegen auch an sich ist, in der Kabine lauert eine unsichtbare Gefahr. Weil fast alle Flugzeuge die Kabinenluft an den Triebwerken ansaugen, können giftige Öldämpfe aus den Triebwerken über die Klimaanlage ins Innere der Maschine gelangen.

Ob solch sogenannten Fume Events gesundheitliche Folgen haben ist umstritten und hängt sicherlich auch von der Flughäufigkeit ab. Die Crew und Vielflieger müssen sich mehr Sorgen machen als Gelegenheitspassagiere. Ölgeruch kann auf das Eindringen von Öldämpfen hinweisen. Das Einatmen führt häufig zu einem leichten Benebelungszustand und zu Kopfschmerzen.

8. Übergewichtige Passagiere müssen zwei Sitzplätze kaufen

Aus Sicherheitsgründen müssen alle Fluggäste bei gesenkter Armlehne und mit geschlossenem Sicherheitsgurt sitzen können, ohne benachbarte Passagiere zu beeinträchtigen. Ist ein Reisender aufgrund seines Körperumfangs dazu nicht in der Lage, kann es tatsächlich notwendig sein, einen weiteren Sitz hinzu zu buchen oder aber in eine höhere Beförderungsklasse mit mehr Freiraum zu wechseln. Pauschal müssen Übergewichtige aber nicht zwei Sitzplätze reservieren.

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