25 Jahre Mauerfall

So feiert Berlin das Jubiläum

publiziert am 04.11.2014 in Berlin | kein Kommentar

Das kommende Wochenende ist für Berlin ein ganz besonderes: Am Sonntag, dem 9. November 2014, jährt sich der Fall der Berliner Mauer zum 25. Mal. Keine Frage, dass dieses wichtige Ereignis in der Hauptstadt gefeiert wird. Bereits das gesamte Jahr beziehen sich verschiedene Projekte und Veranstaltungen auf das geschichtsträchtige Jubiläum. Nun wird der Höhepunkt erreicht.

Lichtinstallation „Lichtgrenze“

Hauptattraktion des Erinnerungswochenendes wird zweifelsfrei die „Lichtgrenze“. So tauften die Verantwortlichen die Kette aus 8.000 mit Helium gefüllten Ballons, die von Freitag bis Sonntag auf zwölf Kilometern den früheren Mauerverlauf nachzeichnen: Vom ehemaligen Grenzübergang Bornholmer Straße durch den Mauerpark, entlang der Bernauer Straße, vorbei an der Gedenkstätte Berliner Mauer, zum Spreeufer nahe des Reichstags, Brandenburger Tor und Potsdamer Platz, bis zum Checkpoint Charlie und schließlich durch Kreuzberg an und auf der Spree entlang bis zur Oberbaumbrücke.

Am Abend des 9. Novembers werden die weißen Ballons, die bei gutem Wetter sogar aus dem Weltall sichtbar sein sollen, an fünf Orten in den Himmel aufsteigen. Der Aufstieg symbolisiert in der Konsequenz den Fall der Mauer und vor allem auch die friedlichen Revolution. Bilder, die erneut um die Welt gehen werden. Auch Bundespräsident Joachim Gauck wird einen Ballon am Brandenburger Tor steigen lassen.

Film „Mauerstücke“

Erinnerungen bei allen Berlinern und ihren Gästen soll der 30-minütige Film „Mauerstücke“ wecken. Er wird auf gut einem Duzend Großbildleinwänden am früheren Grenzstreifen gezeigt.

Der Streifen spannt den Bogen vom Bau der Grenzanlagen am 13. August 1961 bis zum Fall der Mauer am 9. November 1989. Für das Werk vom Regisseur Marc Bauder wurden in 20 Archiven fast 180 Stunden Material gesichtet. Der Film soll auch Aufnahmen enthalten, die bisher selten oder gar nicht gezeigt wurden. Weil „Mauerstücke“ vor großen Menschenmassen im Freien gezeigt wird, kommt er fast ohne O-Töne aus und lebt von emotionalen Bildern.

500 Informationspulte

Einzelschicksale und Hintergründe werden an 500 blauen Informationspulten präsentiert, die über die ganze Stadt verteilt sind. Jedes Pult erzählt eine kurze Geschichte, zum Beispiel von einem Fluchtversuch oder einem Maueropfer, aber auch vom Alltag an der Mauer und davon, wie sich die geteilte Stadt mit der Situation arrangierte.

Die Infopulte werden im Abstand von etwa 150 Metern aufgestellt. Da es vier bis fünf Stunden dauern würde, die gesamte Strecke von mehr als 15 Kilometern abzulaufen, werden verschiedenen Themen mehrfach aufgegriffen.

Thematische Führungen

Von Freitag bis Sonntag werden außerdem drei spezielle Führungen entlang der „Lichtgrenze“ angeboten. Die vom Museumsdienst Berlin organisierten Themenführungen beginnen und enden an den sogenannten Publikumsorten Checkpoint Charlie (Geschichten von Teilung, Flucht und Zusammenwachsen), East Side Gallery (Die Oberbaumbrücke – Eine Brücke zwischen Kiezen, die Welten trennte) und Mauerpark (Leben und Widerstand im Schatten der Mauer).

Die Führungen beginnen jeweils zur vollen Stunde und dauern jeweils eine Stunde. Sie werden in Deutsch und Englisch angeboten. Interessenten können Tickets für fünf Euro spontan an den Infoständen an den Publikumsorten erwerben. Die Führungen enden wieder am Ausgangsort.

Europäisches Jugendorchester

Musikalischer Höhepunkt des Jubiläumswochenendes sind die drei Auftritte des Europäischen Jugendorchesters am Samstagabend. Das Orchester wird jeweils einmal an den genannten Hauptpublikumsorten spielen. Sieben weitere Publikumsorte werden von verschiedenen Hörfunkwellen betreut.

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