Größtes Museum der USA
Metropolitan Museum of Art
Als größtes Museum der Vereinigten Staaten beherbergt das Metropolitan Museum of Art eine der bedeutendsten kunsthistorischen Sammlungen der Welt. Das Universalmuseum nennt rund 3,5 Millionen Exponate sein Eigen. Trotz 185.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche kann davon nur ein Bruchteil gezeigt werden. Mit über sechs Millionen Besuchern gehört das "Met", wie es in New York kurz und knapp genannt wird, zu den meistbesuchten Museen der Welt.
Die Gründung des Museums geht auf eine Rede des prominente Anwalts und Diplomaten John Jay am 4. Juli 1866 in einem Pariser Restaurant zurück. Bei dem Treffen amerikanischer Geschäftsleute zum US-amerikanischen Nationalfeiertag forderte er seine Landsleute dazu auf, in den USA ein Nationalmuseum nach europäischem Vorbild aufzubauen um der amerikanischen Bevölkerung die Kunst näherzubringen. Zurück in der Heimat fingen die Aufgeforderten an den Appell in die Tat umzusetzen. Gegründet wurde das Metropolitan Museum of Art offiziell am 13. April 1870.
Von Bürgern geschaffenes Nationalmuseum
Nach einigen Jahren der Lobbyarbeit konnte das Museum sein erstes Gebäude in der 14. Straße, dem damaligen Stadtzentrum, beziehen, so dass es am 20. Februar 1872 eröffnet werden konnte. Schon ab 1880 entstand dann der heutige Museumssitz am östlichen Rand des Central Park. Entworfen wurde der Bau mit großer Eingangshalle und ausladender Beaux-Arts-Fassade zur Fifth Avenue hin, von wo aus das Ausstellungshaus über eine riesige Freitreppe betreten wird, von Richard Morris Hunt im neoklassizistischen Stil. Die 1912 erstellte Monumentalfassade, bestehend aus hellbeigem Kalkstein aus Indiana, wurde nie gänzlich fertiggestellt, ist aber dennoch beeindruckend.
In den folgenden Jahren wurde der dreistöckige Museumsbau immer wieder erweitert, 1911 und 1913 beispielswiese um den Nord- und den Südflügel. Entstanden ist so ein Museum der Superlative, nicht nur was seine Ausmaße angeht, sondern auch die dargebotene Kunst. Tage, Woche, nein Monate müsste man durch die hohen Hallen wandeln um die unzähligen Drucke, Fotografien, Gemälde, Kostüme, Möbel, Musikinstrumente, Waffen und dergleichen mehr anzusehen. Eigentlich bräuchte das "Met" einen eigenen Reiseführer.
Das Museum besitzt Exponate aus allen Epochen und Gattungen, erhebt an sich selbst den Anspruch der Vollständigkeit. Die Dauerausstellung ist traditionell chronologisch geordnet. Die Werke stammen aus allen Teilen der Welt, europäische Kunst nimmt einen Schwerpunkt ein. Für Europäer wiederrum besonders interessant dürfte die umfassende Sammlung amerikanischer Kunst sein. Berühmt ist das Metropolitan Museum ebenfalls für seine Sammlung griechischer und römischer Antiken sowie die Mittelalterabteilung. Auch afrikanische, asiatische und islamische Kunst ist stark vertreten.
Vom Tempel bis zur Baseballsammelkarte
Spektakulärstes Ausstellungsstück ist vielleicht der Tempel von Dendur, der beim Anlegen des Nasserstaudamms im Wasser zu versinken drohte und deshalb abgebaut wurde. Die Ägypter schenkten den ca. 15 v. Chr. erbauten Tempel den USA als Dank für ihre Unterstützung bei der Rettung der nubischen Kulturdenkmäler. Dieses Großexponat ist keine Ausnahme, wie beispielsweise die Fassade der Branch Bank zeigt, die aus dem frühen 20. Jahrhundert stammt. Zum Bestand des Museums gehören auch Kuriositäten wie zum Beispiel 200.000 Baseballsammelkarten.
Nicht versäumen sollten Besucher den Dachgarten des Metropolitan Museum of Art, der von Frühjahr bis Herbst zugänglich ist. Hier steht eine kleine aber feine Auswahl zeitgenössischer Skulpturen. Nicht nur die lohnen sich, sondern auch der Blick von hier auf den Central Park und weite Teile Manhattans.
Die Sonderausstellungen des Museums sorgen regelmäßig für lange Warteschlangen. Wer sich zu einem Besuch des "Met "entschließt, der sollte sich angesichts der erschlagenden Auswahl zuvor auf ein, zwei Bereiche festlegen und sich auf diese Abteilungen konzentrieren. Ohne Prioritäten zu setzen kommt man im "Supermarkt der Kunst", wie einige das Museum nennen, nicht weit. Alternativ bieten sich die Touren zu verschiedenen Themen an, die das Metropolitan Museum auf seiner Internetpräsenz beschreibt. Wer keine Zeit zur Vorbereitung hat, der macht mit der Highlights Tour sicherlich nichts falsch.