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Death Valley National Park

Etwa zwei Stunden von Las Vegas entfernt befindet sich inmitten der Mojave-Wüste das Death Valley (dt. Tal des Todes). Nachdem das Death Valley 1933 zum National Monument erklärt wurde, wurde es 1994 zum National Park aufgewertet. Das fast 14.000 Quadratkilometer große Areal liegt zum überwiegenden Teil an der östlichen Grenze von Kalifornien, ein Dreieck erstreckt sich jedoch auch innerhalb von Nevada.

Vor weit über 100 Millionen Jahren war das heutige Gebiet des Death Valley von Meer bedeckt. Die Auffaltung der Sierra Nevada versetzte das östlich des Hochgebirges gelegene Land in einen Regenschatten, obwohl der Pazifik nur wenige Kilometer entfernt ist. Doch die vom Ozean aufs Festland geblasenen Wolken regnen vor oder über der Sierra Nevada ab, um den bis zu 4.421 Meter hohen Gebirgszug passieren zu können. Was westlich der Bergkette zu üppig grünen Landstrichen wie dem Yosemite National Park führte, gestaltete ostwärts eine der niederschlagärmsten und somit trockensten Regionen der Welt.

Unbarmherzige Hitze

Umgeben von der Panamint Range im Westen und der etwas niedrigere Amargosa Range im Osten, war das Tal, das genauer gesagt eher eine Senke ist, noch bis vor einigen tausend Jahren ein großer See. Die Sonne trocknete ihn über Jahrhunderte aus und hinterließ einen ausgedörrten Hitzepol. Eine bis zu 1,80 Meter dicke Salzkruste weiß noch heute davon zu berichten.

Weil sich die Hitze im Tal staut, gehören Sommertemperaturen von über 50 Grad zur Tagesordnung. Die 1913 nach streng meteorologisch-wissenschaftlichen Methoden gemessene Spitzentemperatur von 56,7 Grad gehört zu den weltweit höchsten je gemessenen Temperaturen. Noch höhere Werte werden unmittelbar über dem Boden gemessen. Die Bodentemperatur selbst erreicht in der Spitze fast 100 Grad.

Gelingt es Regenwolken dennoch einmal die Bergrücken zu überqueren, ergießen sich die seltenen Regenfälle wolkenbruchartig über den Death Valley National Park. Das Wasser verdunstet so schnell, dass bereits nach wenigen Stunden nur der rissige, verkrustete Salzboden übrigbleibt. Trotz der eigentlich lebensfeindlichen Dürre verfügt der trockenste Nationalpark der Vereinigten Staaten über eine reichhaltige Fauna und Flora.

Überraschend vielfältige Fauna und Flora

Tiere sind vor allem nachts aktiv, wenn die Hitze zwar kaum erträglicher, aber dennoch etwas weniger aggressiv ist. Neben einer Vielzahl an Nagern und Vögeln leben hier unzählige Arten von Echsen, Schlangen, Skorpionen und Spinnen, darunter auch giftige. Zu den größeren Tieren gehören beispielsweise verwilderte Esel und Dickhornschafe, die sich überwiegend in den höheren und somit kühleren Regionen aufhalten.

Auch wenn kilometerweit kein Bäume, kein Büsche, keine Gräser zu sichten sind, wurden in dieser Einöde rund 1.000 Pflanzenarten gezählt. Über 20 davon sind endemisch, das heißt sie kommen ausschließlich hier vor. Nur Pflanzen, die besondere Eigenschaften aufweisen, haben im Death Valley eine Überlebenschance. Einige haben besonders lange Wurzeln, mit denen sie durch den harten Boden tief ins Erdreich wachsen können. Andere Pflanzen entwickeln ein Wurzelsystem, das direkt unterhalb der Erdoberfläche wächst, sich aber meterweit ausbreitet. Wieder andere besitzen eine Schicht, die vor Austrocknung schützt.

Wenn im Frühjahr doch mal genügend Niederschlag den Talboden erreicht, verwandelt sich die spärliche Vegetation aus typischen Wüstenpflanzen wie Agaven, Kakteen und Yuccas in eine kurzlebige Blütenpracht. Diese Zeit ist auch aufgrund der angenehmeren Temperaturen die Hauptreisezeit Death Valley.

Die Höheunterschiede innerhalb des Nationalparks sind erheblich. Der Telescope Peak ist mit 3.366 Metern der höchste Punkt. Das Badwater Basin ist mit 86 Metern unter dem Meeresspiegel nicht nur der tiefste Punkt der Vereinigten Staaten von Amerika, sondern der gesamten westlichen Hemisphäre. Seinen Namen hat Badwater (dt. schlechtes Wasser) vom umgebenen Salz, das das Wasser im Becken, wenn den welches da ist, ungenießbar macht.

Einen der schönsten Ausblicke auf das Death Valley samt Badwater Basin und Telescope Peak hat man vom Dante's View. Zabriskie Point beeindruckt mit dem Blick auf eine bizarre Erosionslandschaft und eignet sich besonders zur Beobachtung von Sonnenaufgängen und Sonnenuntergängen.

Sehenswertes Todestal

Überhaupt ist die raue Landschaft des Tals trotz der Trockenheit seltsam schön und überraschend vielfältig. So führt der Artist Drive als 15 Kilometer lange Einbahnstraße vorbei an farbenprächtigen Felsformationen. Dank der gut ausgebauten Straßen ist alles Sehenswerte problemlos erreichbar.

Im Norden des langgestreckten Tals befinden sich riesige Dünen aus feinstem Quarzsand, die aufgrund der Kessellage kaum Wind erfahren und deshalb fast unverändert daliegen. Ubehebe Crater ist ein rund 6.000 bis 7.000 Jahre altes Maar. Sein Durchmesser misst etwa einen Kilometer. Die Tiefe des Vulkankratzers beträgt 230 Meter. Lava prägte ohnehin viele Landstriche im Death Valley. Gern nutzen Filmemacher die einzigartige Naturkulisse, die immer wieder von ausgewaschenen Schluchten durchzogen wird.

In der Racetrack Playa lässt sich eins der wenigen noch nicht erklärbaren Naturschauspiele erkennen. Felsbrocken mit einem Gewicht von bis zu 350 Kilogramm bewegen sich selbständig über die fast flache Oberfläche eines ausgetrockneten Sees. Einige Theorien gehen davon aus, dass die "wandernden Felsen" durch starke Winde in Bewegung gesetzt werden, andere meinen, dass sich im Winter Eis bildet, auf dem die Steine rutschen. Die Bewegungen konnten von Menschen selbst noch nicht gesichtet werden, doch die hinterlassenen Spuren im ansonsten unberührten Sandboden sprechen für sich.

"Goodbye, Death Valley!"

Seinen Namen erhielt das Tal des Todes 1849, als Reisende auf dem Old Spanish Trail eine Abkürzung suchten und dabei in das Tal gerieten. Wochenlang irrten sie auf der Suche nach einem Ausweg in der gleißenden Hitze umher. Um nicht zu verhungern mussten sie mehrere ihrer mitgeführten Ochsen schlachten. Das Holz ihrer Wagen diente als Brennholz. Schließlich ließen sie ihr restliches Hab und Gut zurück und konnten das Tal über den Wingate Pass verlassen. Dabei soll sich eine Frau aus der Gruppe umgedreht und dem Tal ein erleichtertes "Goodbye, Death Valley!" hinterher gerufen haben.

Auch wenn auf dieser Reise - entgegen mancher Legende - niemand ums Leben kam, mussten hier früher wie heute zahlreiche Menschen ihr Leben lassen. Immer wieder kommt es vor, dass zum Beispiel Wanderer auf abgelegenen Wegen sterben, weil sie sich in Notsituationen falsch verhalten oder zu wenig Wasser mitführen.

Wichtige Sicherheitshinweise für Menschen

Wichtigstes Gut im Death Valley ist Wasser. Denken Sie sich damit großzügig ein und nehmen Sie zusätzlich eine ordentliche Reserve mit. Pro Tag benötigen Sie laut Parkverwaltung mindestens vier Liter. Wenn Sie Kopfschmerzen bekommen, Ihnen schwindelig oder übel wird, gehen Sie umgehend aus der Sonne und trinken reichlich Wasser. Feuchten Sie Ihre Kleidung an, um Ihre Körpertemperatur zu senken. Flüssigkeitsverlust und Hitze können selbst innerhalb kürzester Zeit tödlich sein. Wandern Sie im Sommer deshalb nicht in tieferen Lagen. Denken Sie auch an einen ausreichenden Sonnenschutz durch geeignete Kopfbedeckungen und Sonnenschutzmittel. Um nicht mit giftigen Tieren in Kontakt zu kommen, setzen Sie niemals einen Fuß oder eine Hand an eine Stelle, die Sie vorher nicht sehen konnten. Meiden Sie den Nationalpark bei starken Regenfällen und Stürmen während der Wintermonate. Tragen Sie stets festes Schuhwerk. Wer sich verletzt und sich nicht mehr selbstständig bewegen kann, ist der Naturgewalt hilflos ausgesetzt und stirbt.

Wichtige Sicherheitshinweise für Kraftfahrzeuge

Auch wenn zahlreiche Autohersteller das Tal des Todes ob seiner extremen Hitze zur Prüfung der Temperaturverträglichkeit ihrer Fahrzeuge nutzen, verbieten einige Mietwagenunternehmen den Death Valley National Park mit ihren Leihgaben im Sommer zu befahren oder hebeln zumindest den Versicherungsschutz aus. In jedem Fall sollten sie vor Einfahrt in den Nationalpark tanken. Beachten Sie, dass die Kraftstoßpreise im und um den Nationalpark sehr hoch sind. Im Sommer gehört auch die Überprüfung und gegebenenfalls Auffüllung des Kühlwassers zu den unabdingbaren Pflichten. Die befestigten Straßen sollten nicht verlassen werden, auch nicht wenn das Navigationsgerät dazu auffordert. Im Pannenfall sollten Sie das Fahrzeug nicht verlassen und auf Hilfe warten. Keinesfalls dürfen Sie sich selbst auf die Suche nach Hilfe begeben, da Sie sich verlaufen könnten und schnell verdursten. Beachten Sie das Mobiltelefone im Death Valley in der Regel keinen Empfang haben.

Entdeckt und bewohnt allerdings wurde das Todestal schon weit vor der namensgebenden Durchquerung. Shoshone-Indianer bewohnen das Gebiet seit vielen tausend Jahren. Als die Goldfunde in Kalifornien nachließen, drungen Goldsucher immer weiter gen Osten vor und gelangen so auch ins Death Valley. Es entstanden Ende des 19. Jahrhunderts einige Goldgräberstädte in und um das Death Valley. Edelmetalle fanden sich jedoch kaum, so dass die Goldgräber der Region schnell wieder den Rücken kehrten.

Zurück blieben Geisterstädte wie Leadfield und Rhyolite, die heute Attraktionen des Death Valley sind. Statt Gold oder Silber erweckte das Salz Borax die menschenleere Ödnis Ende des 20. Jahrhunderts kurzzeitig zu leben. Das im Talboden entdeckte Mineral wurde für die Seifenindustrie abgebaut.

Seit 2013 ist das Death Valley nicht mehr "nur" National Park, sondern auch International Dark Sky Park. Mangels Lichtverschmutzung, die auch ganz bewusst vermieden wird, lässt sich von hier ein herausragender Sternenhimmel bewundern. Das Death Valley ist das größte Lichtschutzgebiet der USA.

Weitere Informationen

Verkehrsanbindung

Kraftfahrzeug
Vom Las Vegas Boulevard geht es auf der Interstate 15 (I-15) zunächst Richtung Los Angeles und nach kurzer Strecke westwärts mit der Nevada State Route 160 (SR 160) bis Pahrump. Von Pahrump geht es mit der Nevada State Route 372 (SR 372) und der sich an der Staatsgrenze nahtlos anschließenden California State Route 178 (SR 178) über Shoshone in den südwestlichen Teil des Nationalparks.

Öffnungszeiten

ganzjährig
24 Stunden am Tag

Eintrittspreise

pro Kraftfahrzeug
20,00 Dollar (7 Tage gültig)
pro Fahrrad, Fußgänger, Motorrad
10,00 Dollar (7 Tage gültig)
 
Jahreskarte
40,00 Dollar

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