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Tivoli

Mit über vier Millionen Besuchern pro Jahr ist das weltberühmte Tivoli nicht nur die Attraktion Kopenhagens, sondern des gesamten Königreichs. Immerhin sind es nicht nur Touristen, sondern auch zahllose Dänen, die dem Vergnügungspark zwischen Hauptbahnhof und Rathausplatz einen Besuch abstatten. Er ist gewissermaßen ihr Lebensmittelpunkt und verrät als solcher viel über die Leichtigkeit des Seins der Dänen. Berücksichtigt man, dass das Kernland gerad einmal 5,6 Millionen Einwohner zählt, wirkt die ohnehin schon stattliche Gästezahl in ganz anderem Licht.

Das Tivoli ist weit mehr als eine Aneinanderreihung von Fahrgeschäften. Der Vergnügungspark wird seiner Bezeichnung in allen Facetten gerecht. Trotz Achterbahnen, Freifallturm und Schleuderkarussells sind es nicht die rasanten Adrenalinspender, die das Tivoli ausmachen. Vielmehr zehrt es von seinem nostalgischen Charme, für den Pferdekarussell, Riesenrad und Tretboote sorgen. Hau den Lukas, Schießbuden und Zuckerwatteverkäufer sind für die nötige Rummelplatzatmosphäre verantwortlich. In welchem Freizeitpark begeistern heute noch Clowns und Pantomimen, stehen Kabarett und Kindertheater auf dem Programm, marschiert eine Musikkapelle?

Adrenalin und Nostalgie

Überhaupt findet ein beachtlicher Teil Kopenhagens Kultur im Tivoli statt. Die Freiluftbühne Plænen, Tivolis Konzerthalle sowie das Theater Glassalen sind die größten Bühnen im Park. Pop- und Rockbands treten hier genauso auf wie Vertreter des Jazz und der Klassik. Darunter sind regelmäßig Weltstars, die mit ihren Konzerten die Massen begeistern. Sogar ein eigenes Symphonieorchester leistet sich das Tivoli. Das Theaterprogramm deckt vom Ballett über die Oper bis zum Schauspiel ebenfalls alle Geschmäcker ab.

Apropos Geschmäcker. Das Tivoli bietet mit über 40 Gastronomiebetrieben ein reichhaltiges Speiseangebot. Vom einfachen Imbiss an der Bude bis zum sündhaft teuren Menü im Gourmetrestaurant wird hier jedes Verlangen befriedigt.

Während die Kleinsten einer Begegnung mit dem berühmten Bären Petzi entgegen fiebern, ziehen Pubertierende den Besuch der Automatenhalle vor. An computeranimierten Kriegsschauplätzen feuern sie auf Gegner. Im Kasino namens Jackpot versuchen vorzugsweise ältere Damen, die im Besitz einer Jahreskarte sind, ihr Kleingeld mithilfe von knapp 100 Spielautomaten zu vermehren.

Alle treffen sich wieder im Park, wenn es dunkel wird und deutlich über 100.000 Lichter das Tivoli erleuchten. Es gibt in ganz Kopenhagen wohl keinen besseren Tagesausklang, als diese stimmungsvolle Illumination, die an manchen Tagen sogar noch von einem Feuerwerk gekrönt wird.

Es ist ein schier unerschöpfliches Angebot, das hier auf gerade einmal 8,3 Hektar bereitgestellt wird. Durch die verwinkelte Wegführung, die vollkommen ohne Hauptstraße auskommt, wird dem Besucher jedoch eine Weitläufigkeit suggeriert. Jede Nische ist ausgenutzt, hinter jede Ecke verbirgt sich eine neue Überraschung. Nicht umsonst haben die Macher des Disneyland Resort im kalifornischen Anaheim dem Tivoli mehrfach Besuche abgestattet, um sich hier Anregungen für ihren viermal so großen Park zu holen.

Meistbesuchte Attraktion Dänemarks

Erschaffen hat den von Blumenbeeten und Springbrunnen geschmückten Freizeitpark der Offizier und Verleger Georg Carstensen. Inspiriert von seinen zahlreichen Reisen wollte der Diplomatensohn mitten in der dänischen Hauptstadt ein Amüsiergelände nach Vorbild des Pariser Tivoli und der Londoner Vauxhall errichten. Doch dafür benötigte Carstensen die Genehmigung des Königs. "Wenn sich das Volk amüsiert, politisiert es nicht.", war das Argument, mit dem er Christian VIII. überzeugte.

Georg Carstensen begann sofort damit, seinen Vergnügungspark auf einer grünen Wiese vor dem Stadtwall zu errichten. Am 15. August 1843 wurde der Park als "Kjøbenhavns Tivoli og Vauxhall" eröffnet. Die Namen übernahm er einfach von den Pendants in Paris und London. Letztlich blieb jedoch nur der von der italienischen Stadt Tivoli abgeleitete Name.

Als 1847 der erste Kopenhagener Bahnhof in direkter Nachbarschaft eröffnet wurde, strömten immer mehr Besucher in den Park. Mit Fall des Stadtwalls gehörte auch der Wallgraben zum Tivoli, der als See heute das Zentrum des Areals bildet.

Auch während des Zweiten Weltkriegs blieb der Park geöffnet. Weil hier aber Jazzmusik gespielt wurde, ja sogar Künstler wie Louis Armstrong auftraten, galt das Tivoli als Hort kulturellen Widerstands. Die deutschen Besatzer sprengten weite Teile der Anlage in die Luft. Nach kurzer Pause wurde der Amüsierbetrieb wieder aufgenommen.

Heute kämpfen traditionsbewusste Anhänger des Tivoli dafür, dass der Park als einer der ältesten seiner Art seine Identität wahrt und opferfordernde Projekte wie Einkaufszentrum und Hotelturm verhindert werden.

Das Tivoli öffnet seine Pforten in der Regel von April bis September. Außerdem wird hier im Oktober mit 20.000 Kürbissen Halloween gefeiert. Ab Mitte November wird ein Weihnachtsmarkt veranstaltet. Neben einem einmaligen Eintrittspreis müssen auch die einzelnen Attraktionen separat bezahlt werden. Es wird allerdings auch eine Zusatzkarte angeboten, die zum Pauschalpreis die unbegrenzte Nutzung von Fahrgeschäften ermöglicht. Im Park werden die meisten gängigen Währungen akzeptiert.

Weitere Informationen

Kontakt

Adresse
Vesterbrogade 3
1630 København V
Dänemark
Telefon
+45 33 15 10 01
E-Mail
info@tivoli.dk
Internet
http://www.tivoli.dk

Verkehrsanbindung

Bahnhof
Københavns Hovedbanegård (København H)
S-Bahnstation
København H

Kernöffnungszeiten

April - September
11:00 - 23:00 Uhr (am Wochenende länger geöffnet)

Eintrittspreise

Kinder (bis 7 Jahre)
kostenlos
Erwachsene (ab 8 Jahre)
110,00 Kronen (Montag - Donnerstag)
120,00 Kronen (Freitag - Sonntag)

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